Huforthopädie...

...was ist das eigentlich???

Hufbearbeitung als Konzept

 

Die meisten Hufe weisen unnatürliche Veränderungen auf.

Diese können zum Beispiel sein:

 

  • Risse und Spalten
  • unterschiedlich steil stehende Seitenwände
  • Verformungen der Hufwand (schnabelnde Zehe, Kotflügel seitlich an den Hufen…)
  • gezerrte Hufbeinträger oder hohle Wände
  • Einblutungen in der Hufwand, im Hufbeinträger oder in der Sohle

 

Dies sind allesamt Zeichen einer unausgeglichenen Belastungssituation im Huf, aber auch der betreffenden Gliedmaßen.

 

Diese Veränderungen sind sehr häufig die Folge der natürlichen Schiefe der meisten Pferde, andererseits ist es fast immer so, dass Veränderungen, welche durch diese Schiefe verursacht wurden, sich im Huf verstärken.

Die meisten Hufe haben sich dieser "schiefen Nutzung" angepasst. D.h., dass zum Beispiel eine sehr stark (über)belastete Lederhaut eines bestimmten Abschnittes im Huf auch ein sehr dichtes, widerstandsfähiges Horn produzieren kann.

 

Diese Unterschiede in der Dichte des Horns verursachen oftmals oben beschriebene Veränderungen und machen es den meisten Pferden unmöglich, aus gewissen Bewegungsmustern von selbst wieder herauszukommen.

Ein vollständiges Durchwachsen der Hornkapsel und ein damit verbundener möglicher (!) Umbau derselben dauert ca. 12 Monate.

Das hätte zur Folge, dass das Pferd während dieser Zeit ununterbrochen aktiv sein Bewegungsmuster entgegen der Hufform anpassen müsste, was natürlich ohne Unterstüzung durch fachgerechte Bearbeitung nicht möglich ist.

 

Huforthopädie hilft, durch gezielte Bearbeitung anormales Hornwachstum auszugleichen und den Bewegungsapparat wieder zu einem natürlichen Bewegungsbild zurückzuführen.

 

Da diese Prozesse sehr langsam und schonend eingeleitet werden und nur in einem Ausmaß gesetzt werden, welche das Pferd auch zulässt, wird die Last der Bewegungen und das Gewicht des Pferdes nicht nur immer gleichmäßiger in die Hufe verteilt, dieser Effekt setzt sich auch in die darüberliegenden Gliedmaßen und deren Gelenke fort.

 

So hilft richtig angewandte Huforthopädie nicht nur Gelenksverschleiß vorzubeugen, sehr häufig ist auch bei einer bereits eingetretenen arthrotischen Veränderung der Gelenke nach relativ kurzer Zeit eine deutliche Verbesserung des Gangbildes festzustellen.

 

Auch habe ich festgestellt, dass ALLE Pferde, welche ich betreue, spätestens nach der 2. oder 3. Bearbeitung, wenn eine anfängliche Skepsis gegenüber dem neuen Bearbeiter verflogen ist, vollkommen ruhig und gelassen, ja viele sogar regelrecht dankbar am Bearbeitungstermin teilnehmen.

 

Weitere Infos zum Zusammenspiel unterschiedlicher Hornqualitäten lesen Sie hier.


SCHLIEẞLICH IST JEDES PFERD SO INTELLIGENT, SICH ETWAS GEFALLEN ZU LASSEN, WAS IHM GUTTUT UND WOBEI ES KEINE ENERGIE VERBRAUCHEN MUSS!